Wer nicht mehr kraftvoll in einen Apfel beißen kann oder regelmäßig Blutspuren nach dem Zähneputzen im Waschbecken entdeckt, leidet wahrscheinlich unter entzündetem Zahnfleisch – der sogenannten Parodontitis. Das Problem: Nach dem von vielen Menschen als harmlos empfundenen Zahnfleischbluten bilden sich immer tiefere Zahnfleischtaschen, wodurch die empfindlichen Zahnhälse freiliegen und sich der gesamte Zahnhalteapparat lockert. Im schlimmsten Fall wird der Knochen angegriffen und der Zahn geht verloren. Zahnarzt Dr. med. dent. Christian Schneider ist Experte auf dem Gebiet der Lasermedizin – und rückt jenen Bakterien, die eine Parodontitis auslösen können, mit Hilfe des „gebündelten Lichtes“ zu Leibe.
„Vielen meiner Patienten ist nicht bekannt, dass die Zahnbürste nur zwei Drittel ihrer Mundhöhle säubert: An die Zahnzwischenräume und an die Backenzähne kommt die Bürste nämlich kaum heran“, weiß Dr. Schneider aus Erfahrung. Diese Ecken sind ein idealer Nistplatz für ansonsten harmlose Bakterien. Zusammen mit Speiseresten und Bestandteilen des Speichels bilden sie eine klebrige Masse, sogenannte Plaque. Sie setzt sich bevorzugt am Rand des Zahns fest. Das Zahnfleisch reagiert auf den Belag mit einer Entzündung. Wer der Plaque nicht mit Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide entgegenwirkt, muss befürchten, dass die Entzündung tief in den Zahnhalteapparat wandert und sich Zahnfleischtaschen bilden. Diese „Fleischgruben“ bieten Bakterien hervorragende Verstecke. Die Mehrzahl dieser Bazillen scheidet giftige Stoffe und Enzyme aus, die die Wurzelhaut, Stützfasern des Zahns und den Kieferknochen angreifen. Das menschliche Immunsystem reagiert mit einer Entzündung darauf, die die Bakterien vertreiben soll. „Es gibt unterschiedliche Anzeichen, die auf eine Parodontitis hinweisen können: Zunächst ähnelt sie einer ‚normalen‘ Zahnfleischentzündung, der sogenannten Gingivitis. Bleibt sie unbehandelt, verschlimmern sich die Symptome“, erklärt der Zahnarzt. Das Zahnfleisch wird dunkelrot und schwillt an, blutet bei bereits kleinsten Reizungen und schmerzt in einigen Fällen. Im Laufe der Zeit geht das Zahnfleisch zurück und legt die Zahnhälse frei. Im „Worst Case“ können übrigens nicht nur die Zähne ausfallen. Wenn der Kieferknochen bereits stark abgebaut hat, wird er eventuell so schmal, dass Zahnimplantate nicht mehr halten und eine Prothese eingesetzt werden muss.
Keine Chance für Keime
„Der Einsatz von Lasern hat uns Zahnärzten neue Horizonte in der Behandlung der Parodontitis eröffnet“, so Dr. Schneider. Der Zahnarzt vertraut dabei nicht auf einen „Universal-Laser“, sondern wendet verschiedene Lasertypen für diverse Einsatzgebiete an. Als wichtigstes Kriterium zur Differenzierung gilt die Wellenlänge der emittierten Strahlung. Sie bestimmt das Anwendungsgebiet des jeweiligen Typs. In seiner Praxis kann Dr. Schneider auf vier verschiedene Laser-Systeme zurückgreifen. Durch die dekontaminierende, d. h. die Bakterien abtötende Wirkung des Laserstrahls können viele Patienten ganz ohne Operation oder die Gabe von Antibiotika behandelt werden. In den meisten Fällen ist zunächst eine intensive Beseitigung von Zahnstein und Belägen erforderlich, um ein Abheilen des entzündeten Zahnhalte-Apparates zu erreichen. Das geschieht durch eine mechanische Reinigung. Danach führt der Zahnarzt eine dünne Lasersonde bis zum Boden der bakteriell besiedelten Zahnfleischtasche ein. Dort angekommen, eliminiert der Laserstrahl die aggressiven Parodontitis-Keime und schafft so die Voraussetzung zum Ausheilen der Zahnfleischerkrankung. Abschließend kann der Experte das Zahnfleisch mit dem Laser in eine günstige Form bringen, die den Patienten die spätere Reinigung mit der Bürste erleichtert. Damit es erst gar nicht zu Karies und Parodontose kommt, empfiehlt der Mediziner eine Intensiv-Prophylaxe. Sie beinhaltet das gründliche Entfernen von Zahnstein und anderen Verfärbungen wie Kaffee-, Tee- und Nikotinbelägen. Bei der Behandlung setzt Dr. Schneider auf Ultraschall, ein Pulverstrahlgerät und spezielle Bürsten. Alle Zähne werden geglättet und poliert, um eine Neuansiedlung von Bakterien zu erschweren. „Dabei handelt es sich übrigens nicht nur um eine kosmetische Maßnahme. Die Prophylaxe ist Grundvoraussetzung für die Gesunderhaltung der Zähne“, weiß der Experte – und appelliert an seine Patienten, aktive Mitarbeit in Form von regelmäßiger und gründlicher Zahnpflege zu leisten.
Bleaching für ein makelloses Lächeln
Strahlend weiße Zähne stehen für Jugendlichkeit, Vitalität und Attraktivität. Leider lassen sich die Zeichen der Zeit, wie z.B. Kaffee- und Raucherbeläge, nicht immer so einfach „wegputzen“, wie es sich viele Betroffene wünschen würden. Eine besonders effektive Form, verfärbten Zähnen wieder zu neuem Glanz zu verhelfen, ist das sogenannte Bleaching. Dabei leitet der Zahnarzt den Laserstrahl durch eine feine Faser exakt zu den zu behandelnden Stellen. Durch Auftragen eines speziellen Bleaching-Gels, das durch die Lichtenergie aktiviert wird, werden die Zähne sanft und schnell aufgehellt. Die hohen, kurzen Lichtimpulse erzielen die gewünschten Ergebnisse schonend und ohne Nebenwirkungen. Das Verfahren eignet sich vor allem für den sichtbaren Bereich der Frontzähne, für wurzelbehandelte Zähne oder zur Kronenanpassung z.B. bei Rauchern. Wichtig: Laserbehandlungen sind Wahlleistungen und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur teilweise gezahlt. Die privaten Kassen erstatten die Laserbehandlungen in der Regel. Interessenten erhalten von Dr. Schneider einen Heil- und Kostenplan, den sie mit ihrer Versicherung abklären können.
Autor: Tim Rosen